Pilotprojekt 2012
Grand St. Bernard
Swissminiatur Melide
Maloja

Quer durch die Schweiz - Etappen 22 - 28

29.6.2013
Die heutige Tour musste ich umstellen, weil wieder Leitern zu bewältigen wären. Bei miesen Bedingungen geht der Weg zuerst Richtung Leuk. Wir hoffen heute unser letzten Regentag eingezogen zu haben. Auf diesen steilen Waldwegen muss ich die Regenkleider nicht mehr ausziehen. In Varen getraue ich mich in ein Bistro. Hier kann ich etwas Trinken und die Schuhe trocknen. Wenn es nur ein wenig, weniger  wäre!!!!!!! Durchs Weingebiet von Salgesch wäre so schön, wenn jemand oben die Schleusen schliessen würde. Nach 5 h Wanderzeit kommen wir völlig durchnässt am Etappenort Hotel Atlantic in Sierre an. Heute war kein Wetter, zum im Freien zu rasten. Somit marschierten wir durch den Regen direkt ins Hotel. Wir waren früh im Hotel und konnte dafür meine Wäsche waschen. Auch mein Rucksack hatte Zeit trocken zu werden, denn trotz Regenhülle war alles feucht..

30.6.2013
Heute Morgen strahlt uns ein trockener Tag an. Wir marschieren früh los, den nach Meteo soll es sehr heiss werden. Kurz nach dem Hotel verschwinden wir in den Rebbergen. Der Weg verläuft rupig auf und ab, aber immer schön im zwischen Pinot Noir und Weisswein. Den ersten Stop machen wir in Flanthey auf einem Felsband über der Autobahn. Die Rebenstöcke verlassen wir in St.Leonard, den der Südhang wird für Aveline zu heiss. Nach einem kurzen Bierhalt im Dorf wandern wir an die Rhone. Hier hat es Bäume und Sträucher, die uns Schatten spenden. Wir kommen an einen Badeplatz, wo wir uns mehr als eine Stunde ausruhen und die Gegend geniessen. Jetzt kann sich Aveline abkühlen. Beide machen ein Nickerchen, bei Aveline ist es die Hitze und bei mir das Bier. Jetzt geht es der Rhone entlang, wo uns der Wind die Körper kühlt. Wir kommen um 16.30 Uhr in Sion an. Hier suchen wir zuerst unser Hotel, es liegt im Osten. Am Ziel im Hotel Ibis East in Sion haben sie mir das Paket mit frischen Kleider und Hundefutter für nächsten 3 Tagen zurückgeschickt. Für einen Moment bin ich auf 200. Der Hotelierfrau kann ich meine Kleider geben zum Waschen und in einer Tankstelle besorge ich noch Futter für Aveline. Jetzt wäre noch das Problem mit dem Nachtessen. Ich sagte ihr; ich könne nicht gut mit der Unterhose ins Restaurant. Sie schmunzelte und gab mir eine schwarze lange Hose von ihr. Zum Glück waren wir beide schlank. Sie spendete mir fürs Malheur noch ein grosses Bier, danke.

01.07.2013
Vom Hotel Ibis wandern wir direkt an die Rhone. Auf dieser Seite finden wir keinen Schatten, so wechseln wir das Ufer und marschieren neben der Strasse auf einem Wiesenstreifen bis nach Aproz. Jetzt können wir wieder das Ufer wechseln und in Ardon machen wir Rast. Ein schöner, im Schatten gelegenen Platz, benützen wir zum uns auszuruhen. Jetzt wird es richtig heiss, ich merke es auch meiner Hündin an. Sie kämpft sich wacker durch die erdrückende Hitze. Ich kann Aveline im Moment kein Wasser bieten, das Ufer  ist zu steil. Erst als wir bei einem Bach, der in die Rhone fliesst, vorbei kommen, kann sie ihren Durst stillen und die Pfoten kühlen. Zurzeit messe ich 31° und sind froh in Saillon anzukommen. Das Hotel Therme in Saillon, unser Tagesziel, liegt eingangs Dorf direkt am Wanderweg. Wir beziehen unser Zimmer und Aveline lass ich zuerst ausruhen. So kann ich wieder Hundefutter besorgen und ein Rundgang durch Burgstädtchen geniessen. Von der Burg aus sieht man über das Städtchen Saillon und rundum die Berge. Bei der Kirche finde ich ein schön angelegter Kräutergarten. Im Hotel zurück, geniesse ich jetzt das Thermalbad, ist es doch im Preis inbegriffen. Ich suche vorallem die Sprudelzone, die meine Muskeln ein wenig lockern. Jetzt merke ich den Hitzetag und auch die Therme, den die Müdigkeit überfällt mich.

02.07.2013
Die Hitze kommt heute Morgen sehr früh. Bei leichtem Wind wandern wir, zwischen den Reben und dem Canal du Gru, Richtung Martigny. Vor Fully entdecken wir unter Bäume, ein schön angelegter Rastplatz. Von hier aus sehen wir schon unser Etappenziel. Den Weg, den wir jetzt benützen, heisst Weinwanderweg von Fully. Er ist sehr anstrengend zum Gehen, weil er immer kurze aber steile Anstiege und Abstiege hat. Wir marschieren durch Fully und überqueren die Rhone. Kurz danach wandern wir an einer Allee vorbei und zwischen Aprikosen und Äpfel zur Fondation Barry, die Zuchtstätte von Aveline. Ein freundlicher Empfang von Gabriel und es wird mir von ihm noch ein Bier offeriert. Dann treffe ich noch auf Manuel Gaillard, er zeigt mir die Welpen, welche am 9.Juni geboren wurden. Eines von diesen Welpen ist unser. Manuel hat Aveline ins Aufenthaltszimmer gebracht, hier darf sie sich ausruhen. Nach 23 km eine lange Etappe in der Hitze treffen wir am Ziel Hotel Forclaz Touring in Martigny ein. Morgen geniessen wir den Ruhetag. Im Hotel ist im 6. Stock ein Restaurant integriert.

03.07.2013
Der Tag beginnt regnerisch, doch um 10.00 Uhr sehen wieder ein paar blauen Flecken am Himmel. Heute machen wir einen kulturellen Tag in Martigny. So lange wie heute habe ich noch nie geschlafen. Ich denke, dass mein Körper die Anstrengung spürt, denn auch Aveline hat sich noch nicht gemeldet. Durch die Regennacht ist es kühler geworden, was ich natürlich sehr schätze. Heute suche ich noch das Internetcafé auf, um unsere Homepage auf den neusten Stand zu bringen. Da Aveline zurzeit viel Ruhe braucht, lasse ich sie im Zimmer ruhen. In der Zwischenzeit besuche ich die Burg und das Schloss. Die Burg Batiaz aus dem 13. Jahrhundert ist sehr eindrücklich. Ich verweile mich über eine Stunde in den Ruinen. Der Rittersaal und das integrierte Restaurant in den Gemäuer ist fantastisch. Hier geniesse ich ein Kaffee in ganz speziellen Gefässen. Auch der Turm ist eindrücklich, vermittelt er doch mit dem Verlies und einem Skelett, was in der Zeit abgelaufen ist. Eine schmale und enge Treppe führt hinauf auf den Turm. Hier oben hat man ein schöner Rundlick über Martigny und die Richtung wohin wir Morgen wandern. Auch das Tor  zur Batiaz über den Fluss ist gut ersichtlich. Als ich das Internet Café nochmals besuche nehme ich Aveline mit. Auf dem Weg zurück ins Hotel, begegnen wir behinderten Menschen. Das Mädchen im Café und ein Mann im Rollstuhl freuen sich über Aveline. Jetzt kann meine Therapiehündin zwei Menschen eine Freude bereiten. Nach einem feinen Essen in der Innenstadt, lasse ich den Tag ausklingen. Gegen Abend regnet es wieder ein wenig und wir hoffen , dass es Morgen trocken weiter geht.

04.07.2013
Heute verlassen wir Martigny und wandern wieder in kühlere Regionen. Mühsam geht es durch die Stadt bis es in Martigny-Croix über einen Hügelzug nach Bovernier geht. Mit dem Hügelzug müssen wir 750 Hm überwinden, bis es in Bovernier nur noch aufwärts geht nach Champex-Lac. Der Wanderweg ist sehr direkt und steil. Der Nebel liegt hartnäckig über dem Taleinschnitt. Sogar Tropfen fallen vom Himmel und die Schuhen werden im hohen Gras richtig nass. Wir machen trotzdem einen kurzen Verpflegungshalt bei einem Holzstapel. Bevor es zum See geht kommen wir bei einem Skilift vorbei. In der Ferne sehen wir ein Teil des Sees und nun wissen wir das Etappenziel Hotel Splendide in Champex-Lac vor Augen zu haben. Hier am See kommt das erste Mal die Sonne hervor. Bei einem Restaurant, das ich vor einem Jahr bei einem Lager von Fondation Barry kennen lernte, machen wir eine längere Pause. Anschliessend marschieren wir dem See entlag, zwischen Fischern durch, zum Hotel. Wir werden herzlich empfangen und bekommen ein Zimmer mit herrlicher Aussicht. Ich sehe vom Balkon aus rechts ins Val Ferret und links ins Val d' Entremont, das Tal welches wir Morgen begehen. Das Hotel welches 1938 gebaut wurde, ist Innen wie Aussen ein gepflegtes Jugendstil Hotel. Nach der Dusche spazieren noch um den See und lassen die Augen über diese ruhige Gegend schweifen.

5.7.2013
Am frühen Morgen liegt im Tal noch Nebel, der sich aber rasch auflöst. Jetzt sieht man die ersten Bergspitzen Richtung Grand St. Bernard. Kurz nach dem Hotel geht es steil bergab. Der direkte Weg wäre schön und schnell, wenn nicht das Felsband den Weg versperrte. Wir erreichen dann das Walliserdorf Prassurny. Im Dorfkern steht ein öffentlicher Brotbackofen. In der Mitte sind noch Brote zum Trocknen gelagert, wegen den Tieren schön in der Höhe. In der Talsohle nach 450 Hm Abstieg kommen wir nach Sôm La Proz, dieses Dorf gehört noch ins Val Ferret. Von hier steigt der Weg gemütlich Richtung Etappenziel an. Wir wandern immer dem Bach entlang, leider ist hier baden gefährlich. Man weiss nie, wenn das Kraftwerk wieder Wasser ablässt. Nach dem Kraftwerk bei Palasuit finden wir eine Waldlichtung und hier rasten wir mehr als eine Stunde. Wir ruhen uns aus und auf dem Rücken liegend schaue ich in die Baumwipfel und höre dem Rauschen des Baches, das Zirpen der Grillen sowie den verschiedenen Vogelgesänge zu. Daneben liegt Aveline und schläft, diese Pause war für sie wichtig. Durch Hitze lief sie am Anschlag und ihr Atem war schwer. Auf dem Wanderweg treffen wir Schäden durch Sturm und Wasser an. Wir müssen riesige Umwege machen, um den verschütteten Wanderweg wieder zu finden. Ob uns liegt nun das Bourg St. Pierre unser Etappenziel mit dem Hotel Biveauc Napleon. also müssen wir vom Bach noch einige Meter in die Höhe auf 1632 m. Wir bekommen ein Zimmer Richtung Martigny, das sehr kühl ist und optimal für Aveline. Aveline ist sehr müde, man merkt es ihr an. Ein kurzer Trip ins Dorf, hier lerne ich drei Mädels kennen. Sie sind von Martigny und ich gebe ihnen einen Tip zum Essen. Im Hotel zurück, plane ich meine letzte Etappe.

06.07.2013
Bei bestem Wetter starten wir zur letzten Etappe zum Grossen St. Bernhard auf 2474 müM. Auf dieser Tour werden wir das letzte Mal über Schneefelder wandern. Der erste Teil bis zur Staumauer ist trotz der Höhe sehr heiss und immer auf und ab. Auf 2250 m mache ich das letzte Mal Rast, bevor es nur noch über Schnee zum Pass geht. Der Schnee ist weich und steil, sehr mühsam zum Gehen. Wir überqueren einen Lawinenkegel, dann das letzte sehr steile Stück und um 13.45 Uhr treffe ich auf dem Pass ein. Oben wartet Ruedi Thomann, Geschäftsführer der Fondation Barry, und gratuliert uns. Nach 460 km und 44'000 Hm erreichen wir unser Ziel. Aber wo ist meine Familie, fragte ich Ruedi? Die sehe ich aber erst 1 1/2 h später, weil sie sich im Tunnel verfahren haben. Annemarie und Rolf empfangen mich musikalisch mit Drehorgel und Conzertino. Später stosst noch Urs Lüscher von der Fondation Barry zu uns und übergibt mir ein Kristall mit einem Bernhardiner darin. Ruedi lädt mich und meine Familie ein und können noch die Bernhardiner Zwinger und das Museum ansehen. Von unbekannte Leuten erhalten wir Glückwünsche, ein herrlicher und unvergessener Tag. Per SMS erhalte ich noch Glückwünsche vom Präsidenten der Fondation Barry Hr. Tonnet über Ruedi.
Das ganze Meteospektrum, ausser Gewitter und Hagel, erlebten wir auf dieser 5-wöchigen Wandertour.

Unser Ziel, das der Bernhardiner nicht nur ein Standmodell ist, sondern auch eine Leistung erbringen kann, haben wir mit dieser Tour quer durch die Schweiz hoffentlich aufgezeigt. Meine Frau und ich sind Stolz, einen Bernhardiner von der Fondation Barry halten und pflegen zu dürfen. Auf Eines will ich aber noch hinweisen, dass Aveline eine ausgebildete Therapiehündin und ein auch ein Fotomodell ist.

An dieser Stelle danke ich unseren Sponsoren, meiner Familie, der Fondation Barry, meine Freunde, meinen Begleitpersonen, Medien und alle die uns die Daumen gedrückt hatten. Auch ein Dank an alle Hotels, die mich mit einem Bernhardiner immer freundlich aufgenommen haben. Ein Dank an Reto Bühler von Traumwerk, er kreierte unsere Homepage und unterstütze mich auf der Wanderung mit aktuellen Fotos und Videos für Sie zu Hause.

Jetzt geniessen wir noch 2 Tage den Zielort in der Alpenwelt, bevor wir wieder an den Bodensee reisen, nicht zu Fuss. Nein, wir fahren.