Pilotprojekt 2012
Grand St. Bernard
Swissminiatur Melide
Maloja

Quer durch die Schweiz - Etappen 15 - 21

20.6.2013
Wegen Gewitterregen habe ich den heutigen Start um 1 Std. verschoben. Dann öffnet sich der Himmel wieder, aber die Wege sind trotzdem feucht und glitschig. Auf der Brandegg machen wir Rast und erfreuen uns an den wärmenden Sonnenstrahlen. Wir machen eine kleine Tempoverschärfung, denn er hat Gewitter angesagt. Wir möchten aber, wenn möglich im Trockenen auf der Kleinen Scheidegg ankommen. Leider gibt es doch ab und zu noch Regengüsse, die aber für meinen durchschwitzten Körper angenehm sind. Jetzt nimmt der Wind stark zu, was nichts Gutes heisst. Wir sind kurz vor dem Etappenziel Berggasthaus Grindelwaldblick öffnet der Herr die Schleusen. Kaum sind wir im Gasthaus fegte ein gewaltiger Sturm über die Scheidegg. Die Pakete sind fast alle angekommen, denn Eines wurde auf der Post Wengen vergessen. Da es auf der Kleinen Scheidegg keine Post gibt, sind die Pakete sehr teuer. Ich muss mit der Bahn nach Wengen fahren, um es dort aufgeben zu können. Indessen tobte der Sturm auf der kleinen Scheidegg bis 20.00 Uhr mit über 100 km/h. Dazwischen half ich noch Tische und Bänke zu retten. Mit Aveline konnte ich bei diesem Wetter, nur noch nah am Gasthaus Gassi gehen.

21.6.2013
Am heutigen Ruhetag und nach dem Sturm kam nur kurz die Sonne. Ein starker Nebel legte sich über die Scheidegg, aber ich hoffte auf eine Besserung. Ich wolllte ja noch ein Ausflug aufs Jungfraujoch machen. Um 13.00 Uhr klappt es, für Aveline ist die Fahrt gratis und erst noch einen super Platz, wo Ruhe herrscht. Wir sehen ein trauriges Bild eines Bernhardiners, verletzt, kaum gepflegt aber ein Fässchen um den Hals. Der soll das Bild unseres Nationalhundes im asiatischen Raum verkörpern, eine reine Katastrophe. Dafür wollen sie immer wieder meine Hündin photographieren, wir bekommen nur Komplimente. Sogar ein Kondukteur meinte; dies sei endlich ein Bernhardiner. Am frühen Abend setzt der Regen wieder ein.
Ich möchte noch Fam. Nebiker danken für das extra grosse Zimmer in den Privaträumen.

22.6.2013
Heute beginnt der Tag sehr trüb, dabei sind die Wege sehr gefährlich nass. Wir marschieren durch einen herrlichen Wald, wo Ruhe herrscht. In Stalden kommt der Abzweiger nach Trümmelbach, aber nach 600 m die Tafel gesperrt. Wir müssen einen riesen Umweg von 6 km machen, der uns nach Wengen und dann nach Lauterbrunnen führt. Das Tourismusbüro Wengen sagte mir noch am Vortag, der Weg sei offen. Als wir in Lauterbrunnen ankommen pflege ich Aveline am Brunnen, dann wanderen wir Richtung Trümmelbachfälle. Irgendwo höre ich Rufe und denke, da wird wieder jemand gesucht. Aber auf einmal springt Armin mit Pina an mir vorbei, dahinter folgt seine Frau Vreny dass ist eine tolle Überraschung. Sie laden mich bei den Trümmelbachfällen ein und sagen das sie in der Pension Gimmelwald mit uns übernachten. Freude herrscht hat mal jemand gesagt. Sie fahren mit der Bahn hoch, aber ich wandere mit Aveline nach Gimmelwald. Ein sehr ruppiger steiler Anstieg zum Etappenziel Gimmelwald. Hier treffe ich noch auf Markus, ihn kenne ich noch von der Arbeitswelt. Ein guter Freund, der uns die nächsten drei Tage bis Kandersteg begleiten wird. Nach den neusten Angaben der Blümlisalphütte sind Seffinefurgge und Hohtürli nicht passierbar. Also müssen wir eine andere Route auswählen. Zusammen geniessen wir einen schönen und gemütlichen Abend.

23.6.2013
In Gimmelwald verabschieden wir uns von Armin und Vreny und machen uns auf den Weg zur Gimmelwald Talstation. Bei der Talstation treffen wir Ruedi Thomann von Barry Fondation. Er hat uns eine Variante angeboten, wo wir die fehlende Nacht der SAC Hütte überbrücken können. Er fährt uns nach Saxeten. Von hier müssen wir über drei Übergänge, die mehr Kilometer und mehr Höhenmeter haben als der Übergang Seffinefurgge zur Griesalp. Dafür liegen sie nur im Bereich von 2000 m. Beim 1. Pass waren wir im Nebel, beim 2. Pass fing es im Abstieg an zu regnen. Vom 3. Pass wandern wir nur noch im Regen, der stetig zunahm. Die Abstiegswege wurden mit dem Wasser immer gefährlicher. Ganze Bäche verfolgten uns. Beim letzten Abstieg hatte ich wieder einmal Glück, ich rutschte aus und den linken Fuss knickte mir ein. Es war wie ein Messerstich, mein erster Gedanke war ein Band gerissen. Ich konnte ihn aber noch bewegen, also Verstauchung oder Bänderzerrung. Jetzt ging es aber langsam zu Tal. Nach einer sehr langen Etappe von über 6 1/2 h und 3500 Hm erreichten wir erst um 17.30 Uhr das Etappenziel Golderli. Wir wurden von Rolf und Annemarie mit Örgelimusik empfangen, herzlichen Dank. Das Erste war für mich eine Fusskontrolle, der hatte aber schon ein Übermass an Dicke, was nun?  Die Wirtsleute brachten mir eine grüne Salbe, die für Tiere verwendet wird. Da kann nichts schief gehen sagte ich mir und benützte sie zweimal. Unsere nassen Schuhe durften wir sogar auf dem Kachelofen trocknen. Hier treffen wir wieder auf tolle Wirtsleute, die uns das Abendessen noch um 20.30 Uhr servierten. Herzlichen Dank an Robert und Alexandra.

24.6.2013
Ich hatte eine fürchterliche Nacht. Der Fuss hatte schon Mühe mit der leichten Bettdecke, da ging mir Einiges durch den Kopf, vorallem wie weiter. Ich holte per SMS einen Rat bei meinem Hausarzt, danke. Heute Morgen starten wir im Regen, aber erst um 9.45 Uhr. Denn wir haben eine ganz kurze Etappe bis zur Alphütte unter der Griesalp, dafür wird die Morgige viel länger. Für eine Etappe wäre es für Aveline und jetzt noch für meinen Fuss viel zu lang. So konnte ich mich schonen. Dank Ruedi kommen wir in den Genuss in seiner Privatalphütte zu übernachten. Wir geniessen einen Tag auf der Alp ohne Strom und Wassser. Für die Wärme wird Holz gehackt und Wasser holen wir in der 300 m entfernte Quelle.  Ruedi bringt noch diverse Esswaren sogar eine spezielle Fusscréme für meine Bänderzerrung, hat er mitgebracht. Den Wein finden wir im Keller. Während ich koche, hält Markus die Räume warm. In völliger Abgeschiedenheit geniessen wir den Abend.

25.6.2013
Mein Fuss ist dick angeschwollen, aber ich komme noch in den Wanderschuh. Heute Morgen suchen wir über die steile Wiese den Wanderweg. Anschliessend wandern wir bis zum Abzweiger Richtung Ramslauenen, wo wir unser ersten Kaffee geniessen. Ich darf sogar mein Handy aufladen. Hier kommen die ersten Sonnenstrahlen hervor und von jetzt an geht es über die BLS-Nordrampe nach Kandersteg. Wir wandern über den Höri, der Weg führt über Schluchten und an steilen Felswände vorbei. Weit unten im Tal sehen wir Frutigen und das langgezogene Kandertal. Auf der Schlafegg machen wir eine lange Pause und freuen uns an die Fernsicht mit den zwei Täler, das Kander- und das Lütschinental. Beim Blick zurück können wir es fast nicht glauben, dass Wanderwege im Felsen sein sollen. Unser Ziel Hotel Alpina Kandersteg erreichen wir um 17.00 Uhr. Wir sind auf 1200 m und es ist frisch, werden aber von Herr Hari sehr freundlich empfangen. Alle Pakete und die Speicherkarten sind eingetroffen. Auch das Iso-dog Hundefutter ist angekommen, danke. Mein linker Klumpfuss ist erträglich und kann ihn morgen am Ruhetag schonen.

26.6.2013
Heute verlässt mich Markus wieder. Wir begleiten ihn auf den Bahnhof. Mich hat es gefreut, dass er trotz Tourumstellung gekommen ist. Ich hoffe, dass es ihm gefallen hat. Bei kühlem, aber sonnigen Wetter geniesse ich Kandersteg. Morgen erwarte ich Peter Fehlmann aus St. Gallen, der Tierarzt von Aveline. Er begleitet mich mit zwei Praxisassistentinnen nach Albinen.
An dieser Stelle möchte ich Herrn Hari vom Hotel Alpina recht herzlich bedanken, durfte ich doch bei Ihm unsere Homepage nachführen.

Aus Kandersteg Grüsse ich meine Familie, meine Freunde, meine Velokollegen, Sonnhalden Arbon, National Arbon, Sunnehus Amriswil, Andrina, ARA Mitarbeiter und meine Sponsoren.

27.6.2013
Ich treffe um 08.45 Uhr auf Peter Fehlmann, Aveline's Tierarzt. Er begleitet mich mit Alexandra und Melissa, Praxisassistentinnen, nach Albinen. Wir wandern das Tal hinein, bei der Seilbahn Sonnbühl geht der Weg rasant in die Höhe. Nach etwa 1 km geht's einem Mädel nicht gut. Wir empfehlen umzukehren und die Seilbahn zu benützen. Wir treffen sie dann oben wieder. Peter und ich, mit den zwei Hunden erklimmen den steilen Weg. Da beim Abzweiger die Damen nicht kommen, geht Peter ihnen entgegen. In der Zwischenzeit bewache ich die Rucksäcke und mache noch schnell einen Tenuewechsel, denn auf einmal wurde es kalt. Heute benütze ich das erste Mal die Mütze und die Handschuhe. Ich muss 40 Minuten warten, weil der Abzweiger sehr weit von der Bergstation weg ist. Nach der Verpflegungspause führt der Weg zum Gasthaus Schwarenbach. Hier wurde ich von Peter Fehlmann eingeladen, danke. Auf der Mauer beim Gasthaus macht sich ein Fuchs gemütlich. Anschliessend wandern wir gut eingepackt zum Daubensee. Von hier bis zum Gemmipass traversieren wir einige Schneefelder. Auf einmal fängt noch das Schneetreiben an, dies hält bis zum Pass an. Auf dem Gemmipass bei 2314 m, dem Etappenziel, fällt das Thermometer unter Null Grad. Wir Vier geniessen einen gemütlichen Abend. Vor der Nachtruhe bezahlen wir. Ich bin mehr als erstaunt, als ich erfahre, ich sei von Herrn Loretan eingeladen. An dieser Stelle möchte ich mich bei Herrn Loretan von Hotel Wildstrubel ganz herzlich bedanken. Der Weg nach Leukerbad wurde erst gestern geöffnet und birgt noch gefahren. Alle raten mir ab, mit meiner Bänderzerrung diesen Abstieg zu wagen. Ich warte aber den morgigen Tag ab.

28.6.2013
Herrliches Wetter, aber zum Teil steigt Nebel hoch und ein bisschen geschneit hat es auch noch. So entschliesse ich mich, den Abstieg nicht zu machen. Wir fahren mit der Bahn hinunter, Melissa wartet und ich gehe Peter und Alexandra entgegen. Peter hat mir bestätigt, dass dies nie gegangen wäre. Sie mussten zum Teil die Hunde an der Leine abseilen und das hätte ich mit Aveline nie machen können. Ich hatte auf dieser Tour zweimal Glück und mehr sollte man nicht verlangen. Trotz allem hatten wir einen herrlichen Wandertag, wo alles beinhaltete. Nur die Albinen Leitern mussten wir umlaufen, denn Hunde können effektiv nicht solche Leitern erklimmen. Um 14.30 Uhr erreichen wir das Etappenziel Hotel Rhodania. Ich begleite meine drei Wanderkameraden zum Bus und möchte Ihnen für die tolle Gesellschaft recht herzlich bedanken. Es waren zwei schöne und gemütliche Tage.